Steinbearbeitung

Verwendung

Stein war das wichtigste Material zum Häuserbau; dabei wurde er u. a. für
Säulen, Verzierungen
Statuen und natürlich für Böden und Wände verwendet.

Die Steinsorten

In der Gründungszeit Pompejis wurde das einheimische Gestein verwendet. Dieses war die sogenannte cruma, das an der Oberfläche liegende, sehr poröse Lavagestein. Der Vorteil davon war, daß es deswegen sehr leicht zu bearbeiten war. Für Bauwerke, die eine größere Festigkeit benötigten, beispielsweise die Stadtmauer, wurde der sogenannte Papamonte-Tuff abgebaut. Das nahegelegene Nocera entwickelte sich zu einem bekannten Abbaugebiet dieses Gesteins, da die Qualität doch deutlich besser war als die des in Pompeji abgebauten Tuffs. Deshalb prägte sich auch der Name Nocera-Tuff.
Die nächste Phase (4. - 3. Jh. v. Chr.) des Häuserbaus bestimmte der an der Sarnomündung entdeckte Sarnokalk, ein durch die Ablagerungen des Flusses entstandenes Gestein. Setzt man es der Luft aus, verfestigt sich der Stein; für feine Arbeiten - z. B. Kapitelle - war er aber zu grob, weswegen dort weiterhin auf den Tuffstein zurückgegriffen wurde.
Die nächste große Veränderung fand statt, als 146 v. Chr. Griechenland und damit auch Kleinasien von Rom erobert wurde. Der dort vorhandene Marmor und andere edlere Steinsorten wurden importiert und drohten fast die heimische Steinproduktion zum Stillstand zu bringen. Lediglich der hohe Preis der importierten Steine brachte den Ausschlag, daß die heimischen Steine weiterhin abgebaut wurden - und wie Marmor bemalt wurden.

Der Abbau

Wie so viele Techniken wurde auch für den Abbau des Gesteins die von den Ägyptern entwickelte Technik übernommen. Zuerst suchte man sich einen für den Abbau geeigneten Steilhang heraus, und bearbeitete diesen, bis er in einzelne Terrassen untergliedert war. Nun schlug man in die Oberseite des Steins einen kleinen Graben, während man in die Vorderseite kleine Löcher trieb. Danach steckte man Holzkeile in die Gräben und Löcher. Diese wurden immer wieder befeuchtet und weiter hineingetrieben, bis sie durch das Aufquellen des Holzes den Fels sprengten.

Die Bearbeitung

Die Steinblöcke wurden noch an Ort und Stelle in eine Grobform des späteren Gegenstandes gehauen, um das Transportgewicht verringern zu können. Der Ordnungssinn der Römer kannte auch hier keine Grenzen: Genauso wie mit den heutigen DIN-Normen wurden die Steine damals in gebräuchliche Größen gehauen, je nachdem, was aus dem Block entstehen sollte.
Der grob behauene Block gelangte nun zu einem Steinmetz, der die Feinarbeiten vornahm.

Die Werkzeuge

Bearbeitet wurden die Steine schließlich mit den heute immer noch üblichen Hacken, Meißeln und Spaltklötzen.