Metallverarbeitung

Verwendung

Neben Ton und Stein war Metall der wichtigste Werkstoff. Verarbeitet werden konnten Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Zink, Blei, Eisen und Quecksilber. Aus diesen vielseitigen Materialien wurden unter anderem
Schmuck,
verschiedene Werkzeuge,
Schalen
Figuren
und medizinische oder optische Instrumente gefertigt.
Waffen wurden in Pompeji zumindest in römischer Zeit keine mehr hergestellt. Sehr hochwertige Produkte kamen aus Capua und Pozzuoli, die sich auf Bronzeverarbeitung spezialisiert hatten.

Die Herstellung

Die Etrusker waren in der Metallverarbeitung schon immer führend gewesen. So hatten auch die Pompejianer in der Zeit der Besetzung durch die Etrusker die Metallkunst erlernt.
In Form gebracht werden konnte das Metall auf verschiedene Art und Weise:
  1. Wachsausschmelzverfahren (Guß nach verlorener Form)
    Bei diesem Verfahren wird aus Wachs ein Gegenstand geformt, den man anschließend mit Ton umbaut. Das Wachs läßt man anschließend schmelzen und abfließen und füllt statt dessen flüssiges Metall ein. Ist dieses fest geworden, zerschlägt man die Tonhülle und erhält seinen Gegenstand. Auf diese Weise wurde z. B. der oben abgebildete Lare hergestellt.
  2. Beim Formguß wird, ähnlich wie beim Ton, eine Form und eine Gegenform aus Stein oder Ton hergestellt. In den Hohlraum füllt man wieder das flüssige Metall ein und läßt es fest werden. Nun kann man die Form wieder auseinandernehmen und weiterverwenden.
  3. Treiben
    Beim Treiben stellt man eine Form aus Stein her und legt ein Metallplättchen darauf. Dieses wird mit dem Hammer so lange bearbeitet, bis es die Form angenommen hat.
  4. Schmieden ist bis heute das gleiche geblieben: Das Metall wird erhitzt und mit einem Hammer in die gewünschte Form gebracht.
  5. Punzen, Ziselieren
    Dieses Verfahren dient zur Verzierung von Gegenständen. Man legt das Produkt auf eine weiche Unterlage und haut entweder einen Stempel darauf oder verziert es von Hand mit einem Stichel.
  6. Nieten
    Das Nieten war eigentlich eher zur Reparatur oder zur Verwendung bei großen Gegenständen gedacht. Dabei werden zwei Metallstücke mit einem Metallbolzen zusammengefügt
  7. Löten
    Zwei Metalle werden durch ein Metall mit geringerem Schmelzpunkt zusammengeheftet
Eine weitere Möglichkeit, die fertigen Gefäße zu verzieren, bestand darin, Rillen einzugravieren, die man anschließend mit Kupfer oder Silber auslegte.

Die Funde

In Pompeji gibt es zahlreiche Belege für die Verarbeitung. Die nebenstehenden Ambosse stammen laut eingraviertem Stempel aus einer Werkstatt in der Porta Vesuvio, andere Stempel weisen auf andere Werkstätten hin. Obwohl man von der Existenz der Werkstätten weiß, hat man bis jetzt aber noch keine gefunden.
Auch Goldschmieden hat es in Pompeji gegeben: Die Besitzer treten in Wahlinschriften immer wieder als eine Gruppe auf.